Interview mit Ramona Straub

Die 25-jährige Skispringerin Ramona Straub vom Skiclub Langenordnach hat sich zwischen Training und anderen beruflichen Terminen Zeit für ein Interview mit dem Titisee-Neustädter Medienteam genommen und kurze Einblicke in ihr Skispringerinnen-Leben gegeben.

Wo wohnen Sie zurzeit?
Ich wohne wieder Zuhause in Langenordnach, einem Stadtteil von Titisee-Neustadt.

Worauf dürfen sich die Fans bei einem Damen-Weltcup freuen?
Auf jeden Fall können die Fans auf viel Neues gespannt sein.

Im kommenden Dezember findet in ihrer Heimat zum ersten Mal ein Damen-Weltcup auf der Hochfirstschanze statt. Wie ist das für Sie?
Das ist ein totales Highlight für mich. Ich weiß schon, dass viele Bekannte, Freunde und meine Familie an die Schanze kommen werden. Außerdem sind die Wettbewerbe in der Heimat (Hinterzarten) bisher immer am besten gelaufen. Deswegen habe ich die Hoffnung, dass es in Titisee-Neustadt auch so sein wird.

Werden Sie mit Ihren Teamkolleginnen im Hotel wohnen oder schlafen Sie dann Daheim?
Ich werde mit meinem Team im Hotel übernachten. Das ist aus organisatorischen Gründen am einfachsten.

Wie läuft Ihr Tag bei einem Wettbewerb ab?
Unser Team wird entweder am Donnerstag oder am Freitag anreisen. Dann steht erst einmal auf dem Programm das Material zu prüfen, unser Zeug zu richten und den Feinschliff am Anzug vorzunehmen. Außerdem erhalten wir morgens immer einen ausführlichen Vorbericht, in dem es um das Wetter und die Schanzenverhältnisse geht. Da die Hochfirstschanze für uns alle neu ist, werden wir in Titisee-Neustadt sicherlich einen sehr umfangreichen Schanzenbericht erhalten.
Am Veranstaltungstag kommen wir ca. 1 Stunde vor dem Wettbewerb ins Stadion. Wir wärmen uns dort dann nochmals in Ruhe auf und bereiten uns auf den Sprung vor.

Welche Ziele möchten Sie im Skispringen noch erreichen?
Ich nehme es wie es kommt. Ich beschäftige mich intensiv mit dem Skispringen und den ganzen Abläufen und mache alles dafür, dass es bei den Wettbewerben passt.

Was machen Sie, wenn Sie mal nicht trainieren oder springen? Wie sieht z.B. ein Wochenende ohne Skispringen aus?
Zurzeit genieße ich die Zeit mit den Kindern meiner Geschwister. Ich bin sogar Patentante. Zudem verbringe ich viel Zeit mit meinem Opa und meinem Hund.

Wie würden Sie sich in wenigen Worten beschreiben?
Ich bin ein absoluter Familienmensch und sehr tierlieb.

Wie sind Sie zum Skispringen gekommen?
Zwei meiner drei Brüder sind früher Ski gesprungen. Weil ich nicht alleine Zuhause bleiben konnte und es dort auch langweilig gewesen wäre, bin ich mit an die Schanze. Der damalige Trainer Albert Zähringer hat mich solange überredet, bis ich dann irgendwann mal über die Schanze gesprungen bin. Seither bin ich dabei.

Wo sehen Sie das Damen-Skispringen in 10 Jahren?
Ganz klar: Auf der Skiflugschanze. Außerdem wünsche ich mir, dass das Damen-Skispringen in 10 Jahren genauso anerkannt ist wie das Herren-Skispringen.

Haben sie einen Glücksbringer oder ein bestimmtes Ritual vor dem Springen?
Nein.

Was war -gefühlt- Ihr größter Erfolg? Was Ihre größte Niederlage?
Mein größter Erfolg war eindeutig der Start bei den Olympischen Spielen in PyeongChang (Korea) im Februar 2018. Dort habe ich den 8. Platz erreicht. Außerdem habe ich als Kind – als einziges Mädchen unter vielen Jungs – bei einer Bezirksmeisterschaft teilgenommen und tatsächlich gewonnen. Die tollen Ergebnisse in Hinterzarten gehören natürlich auch zu meinen größten Erfolgen.
Die größte Niederlage war die Nicht-Nominierung für die Olympischen Spiele 2014. Des Weiteren zählen mein Kreuzbandriss und die daran anschließende, lange Verletzungsserie dazu.

Das Medienteam bedankt sich herzlich bei Ramona und drückt ihr für die kommende Saison fest die Daumen. Wir freuen uns darauf, sie und ihre Skisprungkolleginnen im Dezember bei uns an der Hochfirstschanze begrüßen zu dürfen.