Starke Winde verhindern zweites Weltcup-Springen in Titisee-Neustadt

Alles Warten und Hoffen hat am Ende nicht geholfen. Das Springen am Sonntag beim FIS Skisprung Weltcup in Titisee-Neustadt wurde ein Opfer der widrigen Windverhältnisse und musste schließlich abgesagt werden. Nachdem die Qualifikation am Mittag bereits abgesagt worden war, sorgten die böigen und drehenden Winde mit Geschwindigkeiten von bis zu 9 m/s zunächst für eine zweimalige Verschiebung des Springens, bevor die Jury in ihrer finalen Sitzung um 14:25 Uhr den Wettkampf schließlich ganz absagen musste. „Es war kein positiver Trend erkennbar, da hat es keinen Sinn gemacht. Die Gefahr wäre zu groß gewesen.“ so der Sprecher der FIS Horst Nilgen.

Weltcup-Organisationschef Joachim Häfker zeigte sich absolut enttäuscht. „Es tut allen hier in der Seele weh. Wir haben wirklich alles probiert, aber es hat nicht sollen sein.“ Häfker lobte die Leistung seines Orga-Teams und zeigte sich mit dem Ablauf des Wochenendes insgesamt hoch zufrieden.

Bürgermeister Armin Hinterseh überbrachte den tausenden Fans im Stadion die traurige Botschaft der Absage und bedankte sich für die tolle Kulisse an den drei Tagen des Weltcups.

Auf tollen Sport hatten sich auch die Skisprung-Altstars Martin Schmitt und Sven Hannawald gefreut, doch ein Blick auf die Windfähnchen sorgte bei den mehrfachen Olympiasiegern und Weltmeistern für Kopfschütteln. Die Erfahrung sagte den beiden schon früh, dass hier wohl nicht mehr gesprungen werden kann.

Durch die Absage wurde es auch nichts mit dem 500. Weltcupspringen für Noriaki Kasai. Der Japaner wurde trotzdem vom Veranstalter geehrt und mit einer Schwarzwälder Kuckucksuhr beschenkt. Seinen Jubiläumsweltcup wird Kasai dann wohl beim Weltcup-Finale in Planica (Slowenien) feiern.

Den Fans an der Hochfirstschanze und dem gesamten Organisations-Team bleibt neben einem sehr gelungenen Springen am Samstag nun immerhin die Vorfreude auf den 18. bis 20. November 2016. Dann findet in Titisee-Neustadt das erste Springen der neuen Saison statt. Joachim Häfker freut sich bereits darauf und verspricht: „Den Wind laden wir dann nächsten November nicht mehr ein.“ Lob gab es auch von der FIS-Renndirektion. „Wir haben mit Titisee-Neustadt einen hervorragenden Veranstalter.“ so Renndirektor Walter Hofer. Der Präsident des Skiverbands Schwarzwald, Stefan Wirbser, meinte: „Dieser Weltcup hat gezeigt, dass der Skisport im Schwarzwald lebt.“

Sven Hannawald   Martin Schmitt

Noriaki Kasai

 

 

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