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Deutsche Adler feiern Doppelsieg in Titisee-Neustadt nach Wetter-Krimi

Richard Freitag und Andreas Wellinger haben dem Weltcup-Wochenende in Titisee-Neustadt einen krönenden Abschluss bereitet. Mit ihrem Doppelsieg bestätigten die beiden DSV-Athleten ihre Topform und die Spitzenplatzierungen im Gesamtweltcup. Dabei sah es zwischenzeitlich trübe aus in Neustadt. Wegen Windböen stand der Wettbewerb auf der Kippe und musste um anderthalb Stunden verschoben werden.

Als letzter Springer schaffte Freitag eine Weite von 145 Metern. Damit überragte er seinen Teamkollegen Andreas Wellinger (139,5) und den Norweger Daniel Andre Tande (135,5). Für Aufsehen sorgte der junge DSV-Athlet Constantin Schmid (133), der Achter wurde und damit seine ersten Weltcuppunkte sammelte. Die weiteren deutschen Platzierungen: 14. Karl Geiger, 16. Stephan Leyhe, 20. Markus Eisenbichler, 24. Pius Paschke.

Vor dem Springen spielte sich in der Schaltzentrale des Organisationsstabs ein regelrechter Nervenkrimi ab, die Blicke ständige auf die aktuellen Wetterprognosen gerichtet. Die häufigsten Fachtermini während des Bangens und Wartens: Höhenströmung und Mittelwinde. „Jetzt kann uns nur noch der Herrgott helfen“, sagte Joachim Häfker, Generalsekretär des Organisationskomitees, als die Absage drohte.

Der Start, der ursprünglich um 15.30 Uhr angesetzt war, hatte mehrfach verschoben werden müssen. Die 3500 Zuschauer ließen sich während der eineinhalb Stunden Wartezeit trotz des Regens nicht die Laune verderben. Auf die Frage, wie die Athleten die Zeit überbrückten, antwortete der Norweger Tande: „Wir haben Premier League geschaut.“

Wegen der späten Ansetzung verzichtete der Veranstalter auf den zweiten Durchgang. Der Probedurchgang am frühen Nachmittag war komplett abgeblasen worden. Auf der Schanze mussten zwanzig Zentimeter Neuschnee beseitigt werden. Ein Knochenjob für die ehrenamtlichen Helfer, die bis zur völligen Erschöpfung den Schnee festtraten. „Dieser Einsatz geht in die Geschichte ein“, sagte Schanzenchef Matthias Schlegel.

Am Ende gab es Lob von allen Seiten. Die drei Erstplatzierten bescheinigten der Hochfirstschanze einen Topzustand. „Das Schanzenteam hat sich für uns den A… aufgerissen. Dafür kann man sich nur bedanken“, sagte Richard Freitag.

Ergebnis

Bildquelle: Markus Feser

Norweger gewinnen Teamspringen in Titisee-Neustadt/Deutschland auf Platz 3

Die norwegische Mannschaft ist ihrer Favoritenrolle gerecht geworden und hat das Teamspringen in Titisee-Neustadt für sich entschieden. Der Vorsprung vor den zweitplatzierten Polen war hauchdünn. Für das mitfavorisierte deutsche Team sprang am Ende der dritte Platz heraus.

Am Druck habe es nicht gelegen, dass sich die Siegträume beim Heimspringen nicht erfüllten, sagte DSV-Athlet Markus Eisenbichler. „Leider hatte ich nicht den besten Tag“, sagte er. Die Erwartungen erfüllt hatten dagegen die deutschen Topspringer Richard Freitag (143,5 Meter) und Andreas Wellinger (141). Die beiden zählen somit auch zum Favoritenkreis beim morgigen Einzelspringen.

Für Johann Andre Forfang wird der Podestplatz in Neustadt allmählich zur Gewohnheit. Der Norweger sagte nach dem Mannschaftserfolg: „Die Schanze hier liegt mir. Die Bedingungen sind perfekt.“ Forfang hatte es mit seinen nicht optimalen Sprüngen (133/129,5) am Ende allerdings noch einmal spannend gemacht. „Ich wollte es im zweiten Sprung besser machen. Das ist mir heute nicht gelungen.“

Dass die Polen in Topform sind, hatten sie bereits bei der Quali am Vormittag bewiesen, wo fünf Athleten unter den besten Zehn landeten. Vielleicht verhalf ihnen ihr Cheftrainer Stefan Horngacher, der in Neustadt lebt, zu einem gewissen Heimvorteil. Für diesen sorgte auch die Fanhundertschaft, die auf den Rängen ihre Mannschaft euphorisch anfeuerte. „Diese Begeisterung motiviert natürlich“, sagte der Pole Dawid Kubacki nach seinen erfolgreichen Sprüngen (141,5/136,5) und sprach auch dem Veranstalter ein großes Lob aus: „Die Schanze war perfekt präpariert. Es gibt nichts auszusetzen und hat großen Spaß gemacht.“

Das Weltcupspringen in Neustadt fand zum ersten Mal unter eigenem Flutlicht statt. Rund 5000 Zuschauer verfolgten das Spektakel am Samstag im Stadion. 800 ehrenamtliche Helfer waren im Einsatz.

Am Sonntag kommt es um 15.30 Uhr zum nächsten Kräftemessen im Einzelspringen. Selten waren die Chancen auf einen deutschen Sieg so groß wie in diesem Jahr. Der Probedurchgang beginnt um 14.30 Uhr.

Bildquelle: Markus Feser

Ergebnis

Springer-Stimmen zu Titisee-Neustadt

Wir haben uns bei unseren deutschen Skispringern umgehört und nachgefragt, warum sie sich auf den Weltcup in Titisee-Neustadt freuen.

Severin Freund
Severin Freund:
„Ich freue mich auf das Skispringen in Titisee-Neustadt, weil ich dort noch eine 100-Gramm-  Rechnung offen habe.“

Andreas Wank
Andreas Wank:
„Ich freue mich auf das Skispringen in Titisee-Neustadt, weil ein Weltcup zuhause immer etwas Besonderes ist. Familie, Freunde, Nachbarn im Publikum zu wissen, motiviert mich ganz enorm und da mir die Schanze auch gut liegt, ist die Vorfreude natürlich riesig.“

Stephan Leyhe
Stephan Leyhe:
„Ich freue mich auf das Skispringen in Titisee-Neustadt, weil ich seit bald fünf Jahren im Schwarzwald lebe, hier zuhause bin und das Springen damit für mich ein weiteres Heimspringen in der laufenden Saison ist.“

Andreas Wellinger
Andreas Wellinger:
„Ich freue mich auf das Skispringen in Titisee-Neustadt, weil die Schwarzwälder ganz besonders skisprungbegeistert sind und uns wie der berühmte zwölfte Mann unterstützen.“

Richard Freitag
Richard Freitag
„Ich freue mich auf das Skispringen in Titisee-Neustadt, weil es das zweite Heimspringen für mich in diesem Winter sein wird, wir auf der Schanze das Opening für die nächste WM-Saison feiern und die Anfahrt im Vergleich zu anderen Weltcup-Springen angenehm kurz ist.“

Bilder: www.fis-ski.com
18.2.2016

 

Kamil Stoch gewinnt vor Ammann und Kasai in Titisee-Neustadt

Foto: Markus Feser Foto: Markus Feser Foto: Markus Feser Foto: Markus FeserFoto: Markus Feser von links: Simon Ammann, Kamil Stoch, Noriaki Kasai

Bester Deutscher wird Severin Freund auf dem achten Platz
(sim). Kamil Stoch gelang beim FIS Ski Jumping World Cup in Titisee-Neustadt am Sonntag der Sprung an die Spitze. Dem Polen, „Man of the day“ am zweiten Wettbewerbstag, reichten an der Hochfirstschanze 142,5 und 138,5 Meter zum Sieg vor Ammann und Kasai. […]

Pressemitteilung 17.12.2013 (PDF)

15.12.2013

Morgenstern siegt in Titisee-Neustadt

Bild: Markus Feser Bild: Markus Feser Bild: Markus Feser Bild: Markus Feser
Bester Deutscher wird Severin Freund auf Rang 5
(sim). „Das war eine Megashow“, kommentierte Thomas Morgenstern seinen unerwarteten Sieg beim Skisprung Weltcup in Titisee-Neustadt. Der Österreicher siegte vor Kamil Stoch (POL) und Simon Ammann (SUI). Mit Sprüngen über 143,5 und 139 Metern gelang Morgenstern ein eindrucksvolles Comeback. Kamil Stoch, der Zweitplazierte, freute sich neben seinen beiden Sprüngen (137 und 141,5 Meter) über den Preis zum „Man of the day“. Auch Simon Ammann präsentierte sich in Titisee-Neustadt in ausgezeichneter Form mit Weiten über 144 und 138 Meter.

Pressemitteilung 16.12.2013 (PDF)

14.12.2013